Leben im Alter
"Leben im Alter - selbständig, aktiv und gemeinsam"
heißt das Motto in der Weißenhorner Str. 20, 89278 Nersingen.
Gerade schon jenseits der Stadtgrenzen Neu-Ulms entstand in den
letzten Jahren ein neues Zentrum, das sich zum Ziel gesetzt hat,
eine altersgerechte, menschlich ansprechende Umgebung für den
letzten Lebensabschnitt zu schaffen.
So entstand das Seniorenzentrum Nersingen:
Eine Wohnanlage für so genanntes "betreutes
Wohnen" mit 24 Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen und damit
verbunden ein Pflegeheim, eine Kurzzeitpflege, eine
Tagespflegeeinrichtung und eine Diakoniestation. Das ganze
steht in unmittelbarer Nähe zum Zentrum Nersingens mit
Einkaufsmöglichkeiten in benachbartem Supermarkt, Apotheke und
Bank, Bushaltestelle vor der Haustüre und bequemer Anfahrt für
Angehörige und Besucher.
In klarer Bauweise und freundlicher Umgebung hat Architekt
Uwe Hörger ein Ensemble geschaffen, das alten Menschen die
Orientierung leicht macht und dennoch einladend, freundlich und
warm wirkt. Dazu gehört auch die konzeptionelle Beschränkung
auf eine überschaubare Zahl von Hausbewohnern, so dass eher eine
familiäre Atmosphäre denn ein Heim-Klima entsteht. Im
Seniorenzentrum kennt jede und jeder jede und jeden.
Gut ausgestattet
32 vollstationäre und 2 Kurzzeit-Pflegeplätze stehen den
Bewohnern im Pflegeheim zur Verfügung. Hinzu kommen ab dem 1.
Mai noch 10 Tagespflegeplätze. Ein überdurchschnittlicher
Fachkräfteanteil von 65% bietet eine Betreuung, wie sie dem
Selbstverständnis der evangelischen Diakonie entspricht:
"Unser Verständnis christlicher Nächstenliebe... stellt das
körperliche, geistige und seelische Wohl der Menschen in den
Mittelpunkt all unserer Bemühungen", heißt es im Leitbild
des Pflegekonzepts. Berücksichtigt werden die Herkunfts- und
Lebensgeschichte der Bewohnerinnen und Bewohner und ihre
individuellen Bedürfnisse und Gewohnheiten. Die Fähigkeiten zu
einem selbständigen Leben sollen erhalten, gefördert,
stabilisiert oder eventuell, so weit wie möglich, wiedererlangt
werden. Dazu gibt es neben den pflegerischen Notwendigkeiten
auch freizeitstrukturierende Maßnahmen. Das sind Angebote wie
Gesprächs- oder Bastelgruppen, thematische Projekte oder
bebilderte Vorträge, die teilweise in Zusammenarbeit mit der
VH Neu-Ulm organisiert werden. Dabei sind Gäste "von
außen" herzlich willkommen und erwünscht, denn sie
durchbrechen die Isolation der alten Menschen und verhindern
auf diese Weise, dass ein Senioren-Ghetto entsteht.
Einweihung
Nachdem das Haus schon seit September 2000 bewohnt ist, wurde
jetzt die offizielle Einweihung mit einem Tag der offenen Tür
gefeiert.
Der Festakt begann
mit einem ökumenischen Gottesdienst, gestaltet vom evangelischen
Ortspfarrer Ch. Fait, dem katholischen Ortsgeistlichen G. L.
Bühler und Dekanin G. Burmann, zugleich auch Vorsitzende des
Diakonischen Werks Neu-Ulm.
Als Ehrengäste waren zum großen Tag erschienen: Altdekan Mehl,
der ehemalige Geschäftsführer des Diakonischen Werks Neu-Ulm,
Grosse, der Geschäftsführe des Diakonischen Werks Kempten,
Grieshammer, mit seinem ersten Vorsitzenden Glantschnig,
Vertreter des Dekanatsausschusses und der Kirchenvorständ und
Pfarrgemeinderäte der umliegende Gemeinden, Bürgermeister und
Gemein deräte, sowie Vertreter von Vereinen un Landrat E. J.
Geßner. Außerdem de 1. Vorsitzende des Diakonievereins
Steinheim, Botzenhardt, der Architekt Hörge, Frau Strobel vom
Projektmanagemen KDSE GmbH, der Geschäftsführer der
"Kartei der Not", Höhnke und der Redakteur und
Moderator der ARD Fernsehlotterie vom Bayerischen Rundfunk,
Leo Schwarz.
Die Ehrengäste hatten alle auf ihre Weise dazu beigetragen,
dass das Projekt Seniorenzentrum mit einem Bauvolumen von über
6 Millionen DM finanziert werden konnte. Keine leichte
Aufgabe, wie die Geschäftsführerin Sigrun Rose zu berichten
weiß.
Sonne und gute Laune
Warum ein Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche ein
solches Unternehmen in heutiger Zeit anpackt sagte Dekanin
Burmann im Gottesdienst: "Es macht unser christliches
Menschenbild aus, dass wir nicht an dem gemessen werden was wir
leisten oder haben, sondern dass wir Kinder Gottes sind mit dem
Recht auf Liebe und Heimat, mit der Sicherheit nicht allein
gelassen zu werden." Dazu stellte sie einen Vers aus dem
23 Psalm: Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben
lang und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar.
Dazu sang ein "Chor der Hausbewoh-
nerinnen": Der Himmel geht über allen
auf...
Und so war es denn in Nersingen an diesem Tag. Nahezu
500 Menschen aus nah und fern, Angehörige und Neugierige,
Interessierte und Spaziergänger konnten an einem wunderschön
sonnigen Frühlingstag die einladende Atmosphäre des neuen
Hauses erleben.
Blutdruckmessen in der Diakoniestation, Pflegevorführungen,
Informationsstände, Essen und Getränke (teilweise gespendet vom
Hansa Catering, der das Haus mit Essen versorgt) bildeten am
Nachmittag ein buntes, anregendes Programm.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die "Feuerprobe" glänzend gemeistert. Etwas müde aber
froh sagte Frau Rose am Abend: "Es war rundum eine
geglückte Veranstaltung."
Herzlichen Glückwunsch!
jp
Bilder: privat