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Philipp Koloska

Philipp Koloska machte sein Abitur und lernte danach als Zivildienstleistender in einem Heidenheimer Altenheim den Umgang mit alten Menschen. Inzwischen hat der 30jährige die Leitung des Dreifaltigkeitshofes übernommen, der in den letzten Jahren renoviert und erweitert wurde und heute 158 Plätze hat in Einzelzimmern und einigen Appartements. Fast jeden Tag erreicht den Hausdirektor die Nachfrage nach einem Platz in dem am linken Donauufer gelegenen Haus.

In Freudenstadt geboren und aufgewachsen absolvierte er an der Heidenheimer Berufsakademie seine praxis- nahe Ausbildung als Diplom-Sozialpädagoge und begann auch dort seine Laufbahn bei der Evangelischen Heimstiftung (Stuttgart), die landesweit 40 Heime betreibt.

Zu den Stationen seiner "Wanderjahre" gehörten Häuser in Crailsheim und Stuttgart-Botnang sowie ein nzentrum Dornstadt angegliederten Bildungsstätte als Vorbereitung auf seine erste Hausdirektoren-Stelle, die er nach mehrjährigen Erfahrungen als Assistent 1998 in Uhingen übernahm, bevor er im letzten Herbst nach Ulm kam.

Der Ausbau der ambulanten Altenpflege nach dem Einführen der Pflegeversicherung führte dazu, dass alte Menschen relativ spät den Weg in ein Heim finden. Für Koloska und die altbewährte Pflegedienstleiterin bedeutet das eine Herausforderung, weil der Anteil der Pflegebedürftigen, zum Beispiel der Demenz-Kranken, zunimmt. Immerhin liegt der Anteil der rüstigen Bewohner der einzelnen Wohngruppen (neu für STATION) bei 70: Das sind die Frauen und Männer, die ihre Mahlzeiten im Speisesaal einnehmen.
Positiv für alle: Der Neubau ermöglicht es vertraute Möbel mitzubringen. Meist "behalten" die Hausbewohner ihren vertrauten Hausarzt und haben neben den hauseigenen Veranstaltungen die Möglichkeit, seelsorgerliche Begleitung durch eine gute Zusammenarbeit mit der Münster-Gemeinde in Anspruch zu nehmen.

Zusammen mit der Ulmer Hospiz-Gruppe möchte der Hausdirektor die Sterbebegleitung ausbauen. Rituale hält er für wichtig und spricht vorsichtig von "Abschiedsfeiern" zusammen mit Angehörigen, die er in seinem Zukunftskonzept angedacht hat. Beeindruckt hat ihn eine Erinnerungsecke mit Fotos verstorbener Zimmernachbarn, die er in einem anderen Heim gesehen hat.

Koloskas Frau ist Apothekerin. Sie hat derzeit Erziehungsurlaub. Die Eheleute leben mit ihrem anderthalbjährigen Töchterchen in Heidenheim, wo der junge Heim-Boss in seiner Kirchengemeinde mitarbeitet. Seine Spezialität: neue Gottesdienstformen. Zum Auftanken braucht er die Musik. Seine Trompete - das ist für den früheren Posaunenbläser wichtig - darf nicht verstauben.

Heinz Görlich