Thomas Robisch
wurde 1958 in Haunstetten bei Augsburg geboren. Er ist dort nicht lange geblieben, denn der Vater musste als Diakon häufig die Gemeinde wechseln. So kam es, dass der Sohn zuerst drei Jahre lang die Grundschule in Schweinfurt und danach ein Jahr die Grundschule in Schwarzenbach an der Saale besuchte, in dem Ort, in dem einst Jean Paul seine Jugend verbracht hatte. Nächste Station war Hof, wo Thomas Robisch ins Gymnasium ging. Und obwohl der Vater inzwischen schon wieder versetzt worden war, konnte er dort bis zum Abitur bleiben, in den letzten Jahren bei seiner Großmutter.
In Hof wurde er konfirmiert und blieb seiner Gemeinde über die Konfirmation hinaus eng verbunden. Ober den CVJM, den er als frei von Scheuklappen in
dankbarer Erinnerung hat, kam er zur Jugendarbeit und spielte schon damals auch im Posaunenchor mit. Bereits in der 13. Klasse wusste er, dass er wie sein Vater Theologie studieren würde. Dass dies später nur einen Teil seines Berufs ausmachen würde, konnte damals noch niemand ahnen.
Nach Studienabschluss folgte ein Vikariat in Neukirchen bei
Sulzbach-Rosenberg und danach die Stelle als Pfarrer zur Anstellung in Aschaffenburg. Jedenfalls war er jetzt ordinierter evangelischer Pfarrer.
Dass Thomas Robisch nun doch nicht diesen Beruf ausübt, hatte persönliche Gründe, und die veranlassten ihn 1991 zum einstweilen letzten Ortswechsel nun nach Reutti im Ulmer Winkel und auf die Stelle eines Religionslehrers am Lessing-Gymnasium Neu-Ulm (LGNU). Dabei blieb es aber nicht. Denn der "Kalte Krieg" hatte - im Jahr 1969 - ein Kind hervorgebracht, das in kürzester Zeit die Welt in ein globales Dorf zu verwandeln sich anschickte: das Internet! Aus den unförmigen Rechnern der Anfangsphase entwickelten sich unglaublich schnell die Personalcomputer für den Hausgebrauch, und die sind mittlerweile in mehr als 50 % deutscher Haushalte zu finden, davon ca. 20% mit Internetanschluss.
Auch Thomas Robisch besitzt seit 1991 einen PC, und als 1996 die
bundesweite Aktion "Schulen ans Netz" startete,
meldete er sich für das Lessing-Gymnasium Neu-Ulm als aktiver
Mitstreiter. Inzwischen leitet er ein LGNU-Homepage-Team von
6 Jungs und 2 Mädchen, bringt Klassen aller möglichen Fächer das
Suchen nach Material für Referate und Facharbeiten im Internet
bei und kann nur spotten, wenn er hört, dass eine bekannte
Internationale Büromaschinen-Firma 30.000 PCs für deutsche
Schulen stiften will - bei 44.000 staatlichen Schulen also
ungefähr 0,45 PCs pro Schule. Die Klassenstärke ist dabei noch
gar nicht berücksichtigt. Immerhin sei das LGNU schon jetzt
relativ gut ausgestattet.
Religionsunterricht hält er natürlich weiterhin, in allen Klassen vom 5. bis zum 13. Schuljahr; es ist ihm wichtig und macht ihm Freude. Und wer die Kirchenblätter von Neu-Ulm und Umgebung aufmerksam liest, wird ihn dann und wann als Prediger finden, wenn er wieder einmal um Aushilfe gebeten wurde.
Von all dem entspannt sich Thomas Robisch zweimal in der Woche
beim Volley-Ball in der Petrusgemeinde Neu-Ulm und in Pfuhl. Und er gehört dem weit über Neu-Ulm hinaus bekannten Gospelchor der Petrusgemeinde an, in dem er nicht nur mitsingt, sondern gelegentlich auch beim Einüben aushilft. So ist ihm die Petrusgemeinde zur zweiten Heimat geworden.
Eberhard Preuß