Präsident Heimo Liebl in Neu-Ulm/Ulm
Der Schulterschluss über Landes- und Landeskirchen-Grenzen hinweg begeisterte

Ein Bayer in Württemberg
Im Rahmen eines Besuches beim Diakonischen Werk in Neu-Ulm besuchte der Präsident des Diakonischen Werkes in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern, Heimo Liebl, auch das "Exit" in Ulm.

Gemeinsame Sache
Die neue Einrichtung will Suchtgefährdeten und Abhängigen konkrete Hilfe bieten und Möglichkeiten zum Ausstieg aufzeigen. Exit = Ausstieg wird von der Ulmer und der Neu-Ulmer Diakonie gemeinsam verantwortet und ist deshalb verwaltungsmäßig ein schwieriges Unterfangen. So kommt das Geld aus sieben verschiedenen Töpfen in Bayern und Baden-Württemberg und im Zuge der Sparmaßnahmen wird dann sieben Mal gespart! So beträgt der jährliche Zuschuß zur Zeit 60.000 DM, der tatsächliche Haushalt aber 100.000 DM. Spenden und Zuwendungen sind also sehr nötig.

Kompetenz
Präsident Liebel zeigte sich begeistert über das Engagement und die Sach- und Fachkompetenz, die er bei der Mitarbeiterin Jenny antraf. "Es geht hier nicht um den moralischen Zeigefinger", sagte die energievolle junge Frau, "sondern um den moralischen Respekt den Menschen gegenüber, die hier her kommen." Damit brachte sie die Arbeit des Exit mit einem Satz genau auf den Punkt. "Anwalt der Realität zu sein und Anwalt der Schwachen zugleich, wie es hier geschieht, das ist genau die Aufgabe der Diakonie", kommentierte Liebl.

Wasser und Brot
Es sind ganz einfache Dinge, die Menschen in solchen Lebensabschnitten brauchen: Eine Dusche, ein Stück Brot oder eine Suppe. Diese Grundbedürfnisse werden im Exit gestillt. Darüber hinaus gibt es saubere Spritzen und Kondome, und natürlich Menschlichkeit und Beratung, wenn die "Kunden" des Exit das wollen. Wer schon weiter ist auf dem Weg zurück in ein eigenverantwortetes Leben, mit dem wird gezielt gearbeitet, Aktionen überlegt, Zukunft entwickelt und wenn es angesagt ist, auch weitervermittelt an Fachleute, die noch besser helfen können.

jp