Ist Bekenntnis noch gefragt?
Konfirmation ist wieder oder immer wieder im Gespräch. Welches ist das richtige Alter? Auf welche Weise werden junge Menschen an den Glauben in geeigneter Weise heran geführt? Was geschieht nach der Konfirmation ... und viele Fragen mehr.
Glaube ist ein Weg
All die Fragen sind wichtig, aber auch mühsam. Von der Sache selbst her ist klar: Diese Fragen müssen immerzu gestellt und beantwortet werden. Junge Leute haben je ihre Zeit zu bewältigen und die Zeit bleibt nicht stehen. Konfirmation muss immer wieder anders werden ...
Wie unser Glaube auch. Auch Glaube bleibt nicht stehen, verändert sich. Er wird mit uns alt und gewinnt an Lebenserfahrung. Glaube ist ein Weg, den wir gehen mit Höhen und Tiefen, Glück und Leid, guten und schweren Erfahrungen.
Wenn die Konfirmandinnen und Konfirmanden zum ersten Mal am Altar ihr Ja-Wort geben zu einem Leben mit und
unter Gott, dann sind sie in der Regel
14 Jahre alt. Kann man da
eigentlich schon sagen, was
man im Leben einmal tun
oder lassen will?
Taufe + Glaube = Glück
Jesus Christus spricht: Wer da glaubt und getauft wird, der wird glücklich werden.
Wer aber nicht zum Glauben findet, dem nützt die Taufe allein auch nichts. (Mk 16,16)
Auch wenn das immer wieder anders behauptet wird, diese beiden Bedingungen für das Glück des Menschen sind gleichberechtigt nebeneinander. Dabei ist die Taufe das, was Gott für uns Menschen tut, der Glaube ist der Teil, den wir Menschen erbringen. Glaube heißt Ja-Sagen zum Angebot Gottes; in Anspruch nehmen, was Gott uns zum Glück anbietet.
Für die Annahme eines Menschen durch Gott gibt es kein festgelegtes Alter. Deshalb können auch kleine Kinder sehr wohl schon getauft werden, das heißt von Gott angenommen werden. Wenn Gott aber einmal Ja zu einem Menschen gesagt hat, dann gilt dies in Ewigkeit. Deshalb lehnen wir Wiedertaufen und sogenannte "Geisttaufen" ab! Sie bezweifeln das Wort Gottes.
Nun muss aber der Glaube noch hinzukommen. Und dafür gibt es in erster Linie die Familien mit ihrem christlichen Vorbild. Die Kirchen helfen durch den Religionsunterricht und der Staat stützt dies. In besonderer Weise wird den Familien Unterstützung durch die Vorbereitung auf die Konfirmation zuteil. Mit 14 Jahren wird nämlich ein Heranwachsender nach dem Gesetz religionsmündig. Deshalb wird er zu diesem Zeitpunkt gefragt, ob er bei der von den Eltern gewählten Religion und Konfession bleiben will. Und damit das verantwortlich geschehen kann, setzt die Konfirmation Lernen und Unterweisung in den Hauptstücken des Glaubens voraus.
Die Konfirmation
"Willst Du unter Jesus Christus als deinem Herrn leben, im Glauben an ihn wachsen und ein lebendiges Glied am Leibe Christi (in der Gemeinde) bleiben, so antworte: Ja, mit Gottes Hilfe." So lautet zum Beispiel die Frage an der Konfirmation.
Wohlweislich antworten die Konfirmandinnen und Kofirmanden mit einem "Ja, mit Gottes Hilfe". Ein absolutes JA wäre ein nicht zu verlangendes Versprechen.
Wer weiß schon was morgen ist, geschweige denn in 20 oder 50 Jahren? Der Zusatz "mit Gottes Hilfe" drückt das Vertrauen aus, mit dieser Aufgabe nicht allein zu stehen. Auch wenn ich scheitere, auch wenn Strecken meines Lebens ohne Gott verlaufen, auch wenn die Umstände es schwer machen mit Gott zu
leben, ich bin geborgen in "Gottes Hilfe".
Die Jubiläen
Nach 25, nach 50 und, wenn man es erlebt, nach 75 Jahren feiern
wir dann die Konfirmationsjubiläen. Sie haben einen mehrfachen
Sinn:
Begleitung
Jubelkonfirmation ist Nachdenken über mein Leben an wichtigen Stationen. Je auf seine Weise. Kirche bietet solche Begleitung an, wohl wissend, wie schwer diese Zeiten oft auch sind, im Abschiednehmen vom einen Lebensabschnitt und den Erwartungen dessen was kommt. Es ist ein Gleichnis für die Begleitung, die Gott uns anbietet.
Jubelkonfirmation ist aber auch ein wichtiger Bestandteil im Gemeindeleben, weil hier ein Stück Gespräch über den Glauben stattfindet, gefüllt mit wichtigen Erlebnissen und Erfahrungen von ganz verschiedenen Menschen. Und in jeder Generation ist dieses Gespräch neu und neu wichtig, damit Erfahrungen nicht veralten und aus der Zeit laufen.
Jubelkonfirmation ist natürlich auch ein geselliges Ereignis. Es zeigt auch, wie wichtig Feiern für unseren Glauben ist. Jesus hat mit den Menschen gefeiert und genau damit hat er ihnen neuen Mut zum Leben gegeben. Das ist vielleicht das wichtigste an der Jubelkonfirmation.